Der 1. Spieltag der zweiten Mannschaft unserer Spielgemeinschaft fiel leider aus, weil die Mannschaft aus Bissendorf nicht antreten konnte. Zumindest das Spiel gegen Aufsteiger BC Hannover konnte aber am Freitag den 18.09.2015 in der Sehnder Arena an der Waldstrasse nachgeholt werden.

Zur Aufstellung: Stammspieler Lasse Krüger war verhindert und Jörn Gutsche konnte nur am Doppel teilnehmen. Es musste also Ersatz her. Käpt’n Jürgen hatte sich für seinen alten Spezi Manfred aus der Dritten entschieden. Manfred sollte eigentlich das 3. Einzel spielen, doch beim Mittwochstraining hatte er gegen Jürgen einen 20:11 Vorsprung verspielt und war im 2. Satz konditionell eingebrochen. Solche Leute sind keine Verstärkung, also sprach Jürgen ein Machtwort und verbannte ihn zusammen mit Wiebke ins Mixed.

Zum Gegner: BC Hannover stellte im letzten Jahr die beiden Topspieler bei den Herren in der 2. Kreisklasse. Frederick Kruse mit 20 Siegen aus 22 Spielen und ungeschlagen im 1. Einzel sowie Tobias Finkel mit 20 Siegen aus 25 Spielen. Ebenfalls zu beachten: die laufstarke Jinyang Mao im Dameneinzel und Damendoppel. Die Begegnung wurde begleitet von interessiertem Fachpublikum, selbst Kreisligaspieler Fabian Albrecht wollte sich diese Spitzenpartie nicht entgehen lassen.

Zu den Spielen: Wegen der starken Herreneinzel vom BC wollte die Zwote versuchen, sich in den Doppeln ein Punktepolster herauszuspielen. Andreas Niebuhr und Stephan Lehmann hatten im 1. Doppel gegen Tobias Finkel und Benjamin Wieneck einen guten Start und gewannen den 1. Satz mit 21:16.
Jürgen Schaper und Jörn Gutsche gerieten im 2. Doppel gegen Frederick Kruse und Dejun Su aber schnell unter Druck, viele Bälle landeten Netz, ihr 1. Satz ging mit 18:21 verloren.
Wie erhofft dominierten Alina Schaper zusammen mit Wiebke Ecke das Damendoppel gegen Jinyang Mao und Johanna Sasse und gingen siegesgewiss nach dem 21:12 Satzerfolg in die Wechselpause.

Die Pausen wurden dann in allen 3 Partien genutzt, um Fehler abzustellen und Schwächen der Gegner auszunutzen. Als Folge davon wurde in allen 3 Begegnungen das Spiel gedreht.
Andreas und Stephan starteten erneut gut in den 2. Satz, doch Tobias und Benjamin bissen sich zurück ins Spiel und holten sich knapp mit 21:19 den 2. Satz.
Jürgen und Jörn mussten sich zwangsläufig steigern und taten dies auch erfolgreich, sie glichen mit dem 21:16 zum 1:1 aus. Etwas überraschend glitt das Spiel Alina und Wiebke aus den Händen. Sie verloren den 2. Satz mit 16:21. Damit waren alle 3 Doppel ausgeglichen – Spannung pur. Wer würde die besseren Nerven haben?

War der 2. Satz bei Andreas und Stephan schon knapp, so fand die Spannung im 3. Satz ihre Fortsetzung. Keiner konnte sich absetzen, das Spiel wogte hin und her und ging zum Schluss in die Verlängerung, die zu unserem Leidwesen mit 20:22 verloren wurde.

Jürgen und Jörn hatten offenbar einen Weg gefunden, um Frederick und Dejun zu knacken. Sie setzen den positiven Trend aus dem 2. Satz fort und gewannen mit 21:17 den Dritten und damit das Spiel. Für diesen Erfolg wurden sie am Spielfeldrand überschwänglich per Stiefelputzer beglückwünscht.
Alina und Wiebke wollten den Satzverlust nicht auf sich sitzen lassen und fanden gut ins Spiel. Zwischenzeitlich lagen sie mit 14:8 in Führung. Dann aber riss der Faden, Punkt um Punkt holten Jinyang und Johanna auf und das Drama nahm seinen Lauf. Mit 14:21 ging der 3. Satz und damit das Spiel verloren. Sch….

Derweil hatte sich Manfred mit Trainingsdoppeln warmgehalten und startete mit Wiebke gegen Dejun und Johanna das Mixed. Und der Start verlief prächtig. Dank der schönen, flachen, kurzen Angaben von Wiebke bekam Manfred viele halbherzige Returns, die er kurz und herzlos abschmetterte. Was dann noch zurückkam versenkte Wiebke am Netz. Mit einem bemerkenswerten 21:4 ging der 1. Satz an uns. Trashtalker Manfred hatte dann in der Pause einige Weisheiten parat. „Der 2. Satz wird schwieriger, das Licht ist anders, die spielen jetzt anders, nicht nervös werden, wenn die führen, bla, bla, bla …“. Das Spiel wurde wirklich schwieriger, doch wir konnten meist mit 2-4 Punkten in Führung bleiben. Diesen Vorsprung retteten wir auch bis in die Ziellinie, wir holten mit 21:18 den 2. Punkt für das Team.

Alina verliert nicht oft und wollte sich unbedingt für das Doppel revanchieren. In einem laufintensiven Spiel mit langen Ballwechseln stand sie im Einzel Jinyang gegenüber. Der Spielberichtsbogen gab hinterher einen klaren 21:14 und 21:10 Erfolg für Alina wieder, doch das Spiel war ausgeglichener als die nackten Zahlen es vermuten lassen.

Jürgen gegen Frederick – das Duell. Frederick, leichtfüßig, zäh, er bringt (fast) jeden Ball zurück. Jürgen, kraftvoll, emotional, willensstark. Im 1. Satz Frederick entnervte er Jürgen mit seinem Gummiwandprinzip. Immer wenn Jürgen das Spiel mit Drops aufreißen wollte, endete der Ballwechsel gegen ihn. 21:12 für Frederick. „Jürgen, zwing ihn in lange Ballwechsel, halte ihn auf der Rückhand, keine Trickbälle mehr!“
Und der Käpt’n biss sich ins Spiel, er fightete und behielt die Nerven. Spielfreie Mannschaftskollegen beider Teams standen gebannt am Spielfeldrand und feuerten ihre Helden an. Jürgen konnte den 2. Satz nach Verlängerung mit 26:24 gewinnen.

Erneut Pause, erneut Ratschläge, Aufmunterungen: „Der kann nicht mehr“ – „Ich kann auch nicht mehr!“. Dann der Satz des Tages: „ Der ist am Pumpen und Du hechelst nur!“ Großes Gelächter, die Spannung gelöst. Und es stimmte, Frederick war gebrochen. Jürgen gewann klar mit 21:12. Ein ganz, ganz wichtiger Punkt. 4:2 für das Team.

Jetzt fehlten noch die Einzel von Andreas gegen Tobias und Stephan gegen Benjamin.
Andreas hatten einen glänzenden Start und beherrschte Tobias mit 21:11 nach Belieben. Doch nach dem Seitenwechsel kam Tobias stark zurück. Mit großem Willen und starken Nerven glich er mit 21:19 aus. Andreas haderte mal wieder lautstark mit sich, jeder hat halt seine Art mit Druck umzugehen. Andreas kann es jedenfalls, denn im 3. Satz stand das Spiel erneut auf Messers Schneide. Von 2 gleichstarken Spielern war Andreas einen Tick besser als Tobias und siegte mit 21:19.

Zeitgleich standen Stephan und Benjamin auf dem Court. Beide haben einen ähnlichen Spielstil, spielten mit vielen langen Bällen. Stephans Reichweitenvorteile entschieden den 1. Satz mit 21:18 zu seinen Gunsten. Doch Benjamin hatte noch nicht aufgegeben. Erneut holten auch in diesem Spiel beide das Letzte aus sich heraus. Erneut ging der Satz in die Verlängerung und erneut gewann mit Stephan ein Spieler der SG (23:21)

Damit endete die Partie mit einem nicht erwarteten 6:2 Sieg der 2. Mannschaft.
Angesichts der knappen Spiele kann es im Rückspiel in einer anderen Halle aber auch anders ausgehen. Dennoch Glückwunsch an die Zwote, sie haben eine starke Mannschaft geschlagen.